Fünf Generationen unter einem Dach

Fünf Generationen unter einem Dach

Noch nie waren so viele verschiedene Generationen von Mitarbeitern in Unternehmen vertreten wie heute. Dies bedeutet eine Herausforderung für das Management, bietet aber auch Chancen. In diesem Beitrag lesen Sie:

  • welche Generationen heute in Unternehmen aufeinander treffen
  • was deren typische Charakteristika sind
  • welche Gründe es für die Generationen-Vielfalt gibt
  • welche Herausforderungen und Chancen dies für die Zusammenarbeit mit sich bringt
  • wie Unternehmen hier konkret unterstützen können

 

Demografischer Wandel führt zu Generationen-Vielfalt

Die Spanne von Generationen, die in ein und demselben Unternehmen arbeiten, ist heute so groß wie nie zuvor. So sind in den meisten Firmen in Deutschland bis zu fünf verschiedene Altersgruppen anzutreffen. Dies hat natürlich in erster Linie demografische Gründe: Aufgrund von Fortschritten in der Medizin und einer gesünderen Lebensweise erreichen die Menschen heute tendenziell ein höheres Alter. Sie bleiben auch in späteren Jahren noch fit und agil, was eine längere Lebensarbeitszeit ermöglicht. Daher ist es heute keine Seltenheit, dass Personen bis ins 70. Lebensjahr und darüber hinaus berufstätig sind. Dazu kommt: Aufgrund kürzerer Studienzeiten steigen insbesondere hochqualifizierte Arbeitskräfte immer früher in den Beruf ein, was die Belegschaft insgesamt verjüngt. Ein weiterer Trend: Während früher viele Berufstätige ein Leben lang ihrem Arbeitgeber treu blieben, wechseln sie heute in zunehmend höherer Frequenz die Stelle. Auch dies führt zu mehr Generationen-Vielfalt in den Firmen. Doch welche verschiedenen Generationen treffen nun in Deutschlands Unternehmen aufeinander? Und welche Eigenschaften sind ihnen tendenziell zuzuschreiben? Nachfolgend haben wir die wichtigsten Eigenschaften für Sie zusammengefasst.

 

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  • Traditionalisten: Zur ältesten Gruppe unter den Berufstätigen zählen derzeit die so genannten Traditionalisten. Sie sind meist nicht als Angestellte tätig, sondern eher als Firmeninhaber oder Selbstständige. Sie leben Werte wie Beständigkeit, Loyalität und Fleiß. Ihre Arbeitsweise ist häufig noch von traditionellem Hierarchie-Denken geprägt. Diese Generation hat leider nie gelernt, Probleme in der Zusammenarbeit anzusprechen und Konflikte auf Augenhöhe zu lösen. Zudem stehen die Traditionalisten meist kurz vor dem Ruhestand und scheuen daher oft neue berufliche Herausforderungen und anspruchsvolle Weiterbildungen.
  • Babyboomer: Ähnliches gilt für die darauffolgende Generation, die Babyboomer. Sie sind während der geburtenstarken Jahrgänge geboren und sehen auch dem Ende ihrer beruflichen Laufbahn entgegen. Anders als die Traditionalisten vertreten sie aber modernere Werte wie eine höhere Konfliktfähigkeit und die Bereitschaft, sich mit Autoritäten kritisch auseinanderzusetzen. Überdies zeigt diese Generation oft besonders großes Engagement und ein hohes Maß an Durchsetzungsstärke, Motivation und Teamfähigkeit.
  • Generation X: Die nächstjüngere Altersgruppe, die Generation X, zeichnet sich hingegen eher durch Pragmatismus aus. Sie zählt zu den letzten Vertretern der Digital Immigrants. Sie sind noch vor der Digitalisierung aufgewachsen und mussten sich entsprechende Kenntnisse selbst aneignen. Daher gilt diese Generation als sehr anpassungsfähig, kreativ und offen für moderne Technologien. Allerdings wird ihr eine gewisse Renitenz gegenüber Vorgesetzten, Kritik-Bereitschaft und Bequemlichkeit nachgesagt.
  • Generation Y: Ganz anders die Generation Y, auch Millennials genannt. Deren Vertreter gelten als ehrgeizig und wettbewerbsorientiert. Dementsprechend zeigen sie ein ausgeprägtes Konkurrenzdenken und hohes Zielbewusstsein. Sie zeichnen sich oft durch eine gewisse Multitasking-Fähigkeit aus und sind als die ersten Digital Natives mit digitalen Technologien bestens vertraut. Allerdings wird ihnen zuweilen Illoyalität gegenüber Vorgesetzten vorgeworfen.
  • Generation Z: Die fünfte und letzte Altersgruppe, die sich heute in Unternehmen findet, ist die Generation Z. Deren Angehörige sind – noch stärker als die Generation Y – von der Digitalisierung in allen Lebensbereichen geprägt. Von Kindesbeinen an in das Online-Zeitalter hingewachsen, praktiziert diese Altersgruppe eine durchgängig vernetzte Kommunikation und Informationsbeschaffung über verschiedenste, internet-basierte Kanäle. Dabei kommt es zunehmend zu einer Verschmelzung des realen („Offline“)-Lebens mit der digitalen Welt. Zu den wichtigsten Werten der Generation Z zählen Freiheit, Individualität, Diversität und Multikulturalität.
  • Generation Alpha: Die jüngste schon geborene Altersgruppe ist die Generation Alpha. Sie wird innerhalb des kommenden Jahrzehnts erstmals ins Berufsleben einsteigen. Aktuell nutzen deren Vertreter digitale Endgeräte wie Smartphones und Tablets schon im Kleinkindalter als Spielzeug und Alltagsgegenstände.

 

Konflikte und Chancen durch heterogene Werte-Gemeinschaft

Die genannten Merkmale der jeweiligen Generation sind natürlich nicht feststehend, sondern rein tendenzieller Natur. Dennoch führen sie in Unternehmen zu einer heterogenen Werte-Gemeinschaft. Dabei kommen zu den verschiedenen, generationsbedingten Eigenschaften auch unterschiedliche individuelle Lebensentwürfe, die rein aus der Persönlichkeit der Mitarbeiter resultieren. Die abweichenden Interessen, Werte, Erfahrungen und Kenntnisstände können zu Konflikten und Reibungsverlusten bei der Zusammenarbeit führen. Deutlich wird dies an folgendem Beispiel: Ein Babyboomer legt möglicherweise besonders viel Wert auf physische Präsenz und erwartet dies auch von seinen Untergebenen aus der Generation Z. Dann kann es schnell zu Unstimmigkeiten kommen, wenn Letztere eher flexibles und mobiles Arbeiten im Sinne von New Work favorisieren. Zudem können sich ältere Betriebsangehörige herabgesetzt fühlen, wenn ihre jüngeren Kollegen mit überlegenem Wissen hinsichtlich digitaler Technologien punkten.

Um die Auswirkungen der Mehrgenerationen-Belegschaft positiv zu kanalisieren, sollten Vorgesetzte und Abteilungsleiter vermehrt die Chancen anstatt die Herausforderungen der Altersvielfalt im Blick haben. So macht es Sinn, bewusst heterogene Teams aus verschiedenen Altersgruppen zu formieren, anstatt sie voneinander zu isolieren. Denn die Synthese von Altbewährtem und langjähriger Erfahrung mit neuen Denkmodellen und frischen Ideen kann die Zusammenarbeit befruchten und nie gekannte Ergebnisse hervorbringen. Die Vertreter der einzelnen Generationen können im engen Austausch voneinander lernen und in hohem Maße gegenseitig profitieren. Beispielsweise gibt der Traditionalist seine profunde Erfahrung im Face-to-Face-Kontakt mit Kunden weiter, während der Millennial sein Know-how in Sachen Social-Media-Kommunikation einbringt. Wichtig dabei ist, dass sich die Angehörigen der einzelnen Generationen als gleichwertige Sparring-Partner sehen, anstatt sich einem hierarchischen Beziehungsgeflecht zu unterwerfen.

 

Empathisch auf Bedürfnisse der Mitarbeiter eingehen

Wie können nun Personalverantwortliche die Integration der verschiedenen Altersgruppen im Unternehmen konkret unterstützen? Hierfür ist es zunächst wichtig, Empathie zu beweisen und sich in die Belange der Mitarbeiter hineinzudenken. Die Vertreter der jeweiligen Generationen befinden sich aktuell in verschiedenen Lebensphasen und haben dementsprechend auch abweichende Karrierepläne. Nur mit dem nötigen Einfühlungsvermögen kann es gelingen, die Bedürfnisse der Angestellten explizit wahrzunehmen und – soweit es geht – zu berücksichtigen. So kann es beispielsweise Sinn machen, dem Millennial die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten einzuräumen oder dem Babyboomer eine Weiterbildung für kollaborative Co-Working-Prozesse anzubieten.

Darüber hinaus sollte die Geschäftsleitung die IT-spezifischen Voraussetzungen schaffen, um die besonderen Anforderungen der Mehrgenerationen-Belegschaft erfüllen zu können. TOPIX bietet hier mit seiner Komplettlösung eine gute Plattform, auf der Angestellte jeden Alters miteinander arbeiten und kommunizieren können. Dadurch profitieren Firmen nicht nur von durchdachten ERP- und CRM-Workflows. Auch hält das System alle Mitarbeiter immer auf einem gemeinsamen und aktuellen Informationsstand.

 

Fazit

Der Trend zur Mehrgenerationen-Belegschaft nimmt weiter zu. Unternehmen sollten Vorkehrungen treffen, um eine generationen-übergreifende Integration aller Mitarbeiter zu gewährleisten. Dazu zählt die Bildung heterogener Teams ebenso wie die Berücksichtigung generationen-spezifischer Bedürfnisse. Nur so können Vertreter sämtlicher Altersgruppen bestmöglich ihre Stärken einbringen, sodass alle Beteiligten davon profitieren.

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